nach Racine/Seneca in einer Überschreibung von Thomas Jonigk
Thomas Jonigk, Inszenierung
Das Schicksal Phaedras ist in Stein gemeißelt. Seit der alte griechische Mythos existiert, wird dieser bis in die Jetztzeit weitergetragen: Euripides, Ovid, Seneca und Jean Racine sind nur einige Schriftsteller, die den Stoff verarbeiteten, zudem gibt es Opern, Filme, Fresken oder Sarkophage, die sich mit der Geschichte befassen. Das Ende bleibt dabei meist dasselbe: Phaedra begeht Selbstmord.
Der Autor Thomas Jonigk lässt Phaedra nun um ihr unentrinnbares Schicksal wissen. Die Rollenzuschreibungen sind seit Jahrtausenden fix und maximal verbal verhandel- und veränderbar. Die Realität jedoch ist nicht ausschließlich Sprachdiskurs. So reflektiert das Personal über Liebe, Familie, Rollenbilder, das Patriarchat und entscheidet schließlich doch, den altbekannten Weg zu gehen: Phaedra begeht Selbstmord. Denn so ist es geschrieben.