Semi-Opera nach William Shakespeare „The Tempest“
von Raphaël Pichon, Katie Mitchell, Cordelia Lynn
Musik nach Henry Purcell (1659 – 1695)
arrangiert von Raphaël Pichon und Miguel Henry
Libretto von Cordelia Lynn
Deutsche Erstaufführung
Staatenhaus Saal 2
Eine Koproduktion mit der Opéra Comique Paris
In Shakespeares „Der Sturm“ lässt Prospero, der enttrohnte Herzog von Mailand, seine Tochter Miranda lange über den Grund für ihr Dasein auf einer Insel im Unklaren. Nun ist der magiekundige Prospero Herrscher über die Insel und befiehlt Ariel, das Schiff mit seinen Feinden, darunter der Königssohn Ferdinand, unweit der Küste zu kentern. Es kommt, wie es kommen muss: Ferdinand und Miranda verlieben sich ineinander. Aber schon bald wird Ferdinand mit seinem früheren Leben konfrontiert und ein Verwirrspiel hebt an.
Regisseurin Katie Mitchell hat gemeinsam mit dem Dirigenten Raphaël Pichon und der Dramaturgin Cordelia Lynn Shakespeares „Sturm“ als Personenvorlage genommen und Miranda in den Mittelpunkt gestellt: Die Familie hat sich zum Totengottesdienst für die verstorbene Miranda versammelt. Mirandas Vater Prospero, ihr Ehemann Ferdinand und deren gemeinsamer Sohn Anthony sowie die junge hochschwangere Anna gedenken der Verstorbenen. Bis eine verschleierte Braut die Trauerfeier sprengt und die Anwesenden zwingt, ihre wahre Geschichte anzuhören …
Regisseurin Katie Mitchell zeigt mit ihrer Inszenierung am Beispiel der „Sturm“-Geschichte die Sicht von Familienmitgliedern auf eine gemeinsame Vergangenheit – und wie weit die jeweiligen Erinnerungen oftmals auseinanderliegen. Arrangiert von Raphael Pichon und Miguel Henry bekommt die barocke Musik Henry Purcells eine neue Bedeutung und wird vor einem neuen Hintergrund erfahrbar gemacht. Henry Purcell, der „Orpheus Britannicus“ des 17. Jahrhunderts, komponierte Kirchenmusik, Instrumentalmusik, Opern und Schauspielmusiken und gilt als einer der wichtigsten Vertreter der englischen Barockmusik.