Molière in einer Überschreibung von Barbara Sommer und Plinio Bachmann
Das Stück beschreibt das Verhältnis eines selbstmitleidigen Hypochonders zu seinen geldgierigen Ärzten als eine für beide Seiten gewinnbringende Symbiose. Die parasitäre Medizin lässt sich ihre Scharlatanerie teuer bezahlen und züchtet mit Unwissen neues Leid, während mit dem Ausmaß der eingebildeten Krankheit die Macht des Patienten über sein Umfeld wächst. Opferrhetorik dient zur Expansion von Macht – wobei die Intrige als solche selbstverständlich zeitlos bleibt.
Molière selbst spielte 1673 die Titelrolle und starb – als hätte eine höhere Instanz diese Pointe geschrieben – während der vierten Aufführung auf der Bühne an einem Blutsturz.